Mit der Komödie „Das Bahnhof-Komplott“ von Winnie Abel feierte die Theatergruppe des TV Obing e. V. im April 2025 einen herausragenden Erfolg. An zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden füllten sich der Saal im Gasthof zur Post bei John und Rita in Obing – insgesamt verfolgten über 1.000 Zuschauer das turbulente Bahndrama mit Lachgarantie. Die Mischung aus Situationskomik, schrägen Charakteren und einer herrlich überzeichneten Alltagsrealität begeisterte das Publikum.
Die Inszenierung, unter der Regie von Lisa Steinsiek und Brigitte Wurmannstätter, setzte auf Tempo, Spielfreude und ein pointiertes Zusammenspiel der Figuren. Ausgangspunkt des Geschehens ist ein ICE, der wegen eines außerplanmäßigen Halts auf einem trostlosen Provinzbahnhof stranden muss – mit einer bunt zusammengewürfelten Reisegruppe an Bord, die auf Hilfe vergeblich wartet. Ohne Handyempfang, ohne Weiterfahrt – dafür mit jeder Menge Nervenchaos.
Das Ensemble glänzte in seinen Rollen und sorgte mit großem Einsatz für zahlreiche Lacher. Das temperamentvolle Kegelclub-Trio, bestehend aus der nicht ganz trinkfesten Uschi (gespielt von Neuzugang Lisa Strell), der “Thermifee“ Angela (Monika Lex) und der resoluten Rosi (Sigrid Schausbreitner), glänzten in ihren Rollen. Lisa Steinsiek beeindruckte als gestresste Businessfrau Franziska, deren zunehmender Kontrollverlust angesichts des absurden Bahnchaos pointiert und glaubwürdig dargestellt wurde.
Für motivierende Auftritte sorgte Julia Köhler als selbsternannte Motivationstrainerin Sieglinde Sieger, deren unerschütterlicher Glaube an positives Denken in groteskem Gegensatz zur Realität auf dem Bahnsteig stand. Landstreicher Reinhold, gespielt von Hans Wolfegger, der mit skurrilen Weisheiten und unerwarteter Tiefsinnigkeit aufwartete. Einen Kontrapunkt dazu setzte Sebastian Zehentmaier, als Hubert, ein leidenschaftlicher Verschwörungstheoretiker mit wildem Blick und noch wilderen Theorien über das Bahnsystem.
Auch die Ordnungshüter kamen nicht ungeschoren davon: Manfred Köhler überzeugte als überforderter Polizist Konrad, der dem Chaos hilflos gegenüberstand. Für Spannung und Situationskomik gleichermaßen sorgte Johannes Eder und brillierte als entlaufender Psychiatriepatient Ignaz, dessen kurioses Auftreten zunehmend für Unruhe sorgte. Besonders erfrischend war auch Brigitte Wurmannstätter als amerikanische Touristin Stacy, deren Amerikanisch zu Übersetzungsfehlern unter den Kegelschwestern führte und internationalen Flair in den Provinzbahnhof brachte.
Hinter den Kulissen sorgte ein eingespieltes Team für einen reibungslosen Ablauf: Claudia Köhler, auch ein diesjähriger Neuzugang, unterstützte das Ensemble als Souffleuse, während Erika Oberleitner mit Masken und Frisuren für das passende Erscheinungsbild der Figuren sorgte. Für Licht und Ton war das Team um Stefan Oberlechner, Christof Jost und Niklas Eder verantwortlich. Hier kamen auch die neuerworbenen Headsets zum Einsatz. Der aufwändige Bühnenbau wurde von Hans Eder, Sebastian Zehentmaier, Hans Wolfegger, Christian Lex, Christof Jost, Manfred Köhler und Karl Scherlin in liebevoller Detailarbeit umgesetzt und verlieh der Szenerie einen authentischen Rahmen.
Das Publikum zeigte sich von der ersten bis zur letzten Vorstellung begeistert. Langanhaltender Applaus, begeisterte Rückmeldungen und eine rundum positive Stimmung machten klar: Das „Bahnhof-Komplott“ war ein voller Erfolg. Die Theatergruppe des TV Obing hat mit viel Herzblut und Professionalität einmal mehr bewiesen, welch hohe Qualität auch im Amateurtheaterbereich möglich ist. Die Vorfreude aufkommende Inszenierungen ist schon jetzt spürbar in der Abteilung Theater.
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