Großer Spaß in Biergarten-atmosphäre
Theatergruppe im TV Obing sorgt mit „Die dappige Verwandtschaft“ beim John für jede Menge Lacher
Von Christl Auer
„Schön war’s“ – da waren sich die vielen Besucher, die zu den beiden Aufführungen der Theatergruppe im TV Obing am Freitag- und Samstagabend bei herrlichem Sommerwetter in den Biergarten des Gasthofs „Zur Post“ zum John gekommen waren, einig. „Lustiges Stück und schöne Atmosphäre“, lautete der einhellige Tenor. Zudem freuten sich Publikum und Akteure gleichermaßen, dass sich nach zweijähriger Corona-Pause der Theatervorhang endlich wieder hob und das Obinger Theater seine langjährige Tradition fortsetzen konnte.
Nur der Spielort war neu, denn die Bühne war heuer erstmals im Biergarten aufgebaut. „Nach der langen Pause wird nur ein Einakter gespielt, weil sich die Spieler einen längeren Text nicht mehr merken können“, witzelte Wirt John Gonzalves bei seiner Begrüßung, aber das war natürlich nicht der Fall. Die Darsteller sprühten vor Spielfreude, und auch die vier „Neuen“ Cilly Kreilinger, Christoph Jost, Ludwig Hingerl und Albert Schuster fügten sich gut ins Ensemble ein. Gemeinsam mit den „alten Hasen“ Hans Wolfegger, Alexandra Zierer, Korbinian Zierer, Sebstian Zehentmaier und Regisseurin Maria Schuster zogen sie alle Register für einen vergnüglichen Theaterabend.
Das amüsante Lustspiel „Die dappige Verwandtschaft“ kam da gerade recht: Bauer Kaspar (Hans Wolfegger) und seine Frau Nanni (Alexandra Zierer) sind verzweifelt: Ausgerechnet in den, in ihren Augen, schlimmsten Hallodri weit und breit hat sich ihre Tochter Liesl (Cilly Kreilinger) verliebt, und alle Versuche, ihr den zweifelhaften Hochzeiter auszureden, scheitern. Als sich Fritz (Christoph Jost), der Schwiegersohn in spe, auch noch zum Besuch ankündigt, sehen die Eltern und auch Bruder Anderl (Korbinian Zierer) rot.
Nachdem die guten Worte und auch eine ordentliche Standpauke bei Liesl einfach nichts ausgerichtet haben, werden stärkere Geschütze aufgefahren, um den ungewollten Hochzeiter in die Flucht zu schlagen. Um den Eindruck einer total durchgeknallten Familie zu erwecken, wird tief in die Trickkiste gegriffen, und der Plan geht auf. Zumindest was die Erheiterung des Publikums anging, denn die Szenen sorgten für jede Menge Lacher.
Da es jedoch bekanntlich meistens anders kommt, als man denkt, nahm auch das lustige Treiben auf der Biergartenbühne eine unvorhergesehene Wendung. Denn es lag eine Verwechslung vor. Der vermeintliche Hallodri ist nämlich ein reicher Bauernsohn, und der macht mit seiner künftigen „Schwiegerfamilie“ kurzen Prozess. Unter großem Beifall des Publikums wurde die dappige Verwandschaft“ von zwei Pflegern (Albert Schuster und Ludwig Hingerl) quer durch den Biergarten in einen Transporter verfrachtet und in die Nervenheilanstalt gebracht. Freilich nur fiktiv, denn die Spieler erfreuten sich nach der Aufführung bester Gesundheit. Gut aufgelegt mischten sie sich unter die Besucher, um mit ihnen gemeinsam auf die gelungenen Aufführungen anzustoßen. Souffleuse war Gertrud Kreilinger, für die Technik waren Stefan Oberlechner, Niklas Eder und Christoph Jost zuständig.