Döner, Durst und Dosenwurst
Bei der Obinger Theatergruppe öffnete sich der Vorhang für den Blick in ein sehr verzwicktes Dorfleben
Wieder ist es den Darstellern der Theatergruppe im TV Obing e.V. bestens gelungen, die Zuschauer bei den Aufführungen am ersten Wochenende in eine Zeit, eines angestaubten und doch sehr quirliges Dorfplatzleben zu entführen. In dem Schwank von Bernd Gombold, dass sich die Theatergruppe für dieses Jahr ausgesucht hat, bleibt in den 3 Akten bei den Zuschauern kein Auge trocken und die Lachmuskeln werden kräftig beansprucht.
Der Theaterbesuch ist ein Muss für alle, die gute zweieinhalb Stunden mit den Darstellern in eine verzwicktes Dorfplatzleben und den Vorbereitungen zum anstehenden Dorffest eintauchen wollen. Die geschäftige und Vollblut-Fleischverkäuferin Edeltraud, dargestellt von Lisa Steinsiek, der Leiterin der Theatergruppe, bringt mit ihrem Dialekt und ihrer Vorliebe für intellektuelle Fremdwörter der deutschen Sprache, die Zuschauer nicht nur zum Schmunzeln, wenn sie sich mit dem Inhaber, des am Dorfplatz neu eröffneten Dönerladens, Erkan, dargestellt von Christof Jost, sprichwörtlich duellieren.
Erkan wirbelt die angestaubte Geschäftswelt am Dorfplatz gehörig durcheinander, als er sich dann auch noch die Grundschüler mit Döner zu beliefern, stößt er auf viel Gegenwind von der streitbaren Grundschulrektorin (alias Alexandra Zierer), die mit ihrer sehr skeptischen und penetranten Nörgeleien ihm das Leben schwer macht und auch die eine und andere Backpfeife an den jungen Dönermann verteilt. Streit zettelt die Rektoren auch mit dem Ehepaar Huber (Sebastian Zehetmaier und Sigrid Schausbreitner) an, dass eigentlich nur eine Frau für ihren überständigen und schüchternen Sohn August (gespielt von Johannes Eder) sucht. Kein Wunder das es dem Dorfpolizisten Edgar (Karl Scherlin) zu bunt wird, da sich seine Gedanken nur noch um seinen baldigen Ruhestand drehen und genug von der Grundschulrektorin hat, die jeden anzeigt und ständig für Ärger sorgt.
Die Dorffest-Party, zu der Erkan, anlässlich seines neu eröffneten Dönerladen einlädt, läuft total aus dem Ruder. Am nächsten Morgen kann sich keiner mehr an die Erlebnisse der letzten Nacht erinnern, die Grundschulrektorin ist wie von Erdboden verschluckt und der schüchtere August ist auch nicht nach Hause gekommen. Große Aufregung macht sich breit, als im Dönerladen und im Tattoo-Studio werden zwei „Leichen“ entdeckt werden und keiner mehr weiß, was in der letzten Nacht alles passiert ist. Alles in allem ein großes Durcheinander auf der Bühne, was eine Aufklärung verlangt.
Unter der Regie von Lisa Steinsiek haben seit Wochen insgesamt neun bewährte und bekannte Darsteller wie Christof Jost, Julia Dobler, Stefan Oberlechner, Alexandra Zierer, Sebastian Zehetmaier, Sigrid Schausbreitner und Lisa Steinsiek, ihre Rollen einstudiert, neu im Team, in der Rolle des Polizisten Edgar, sind Karl Scherlin und Johannes Eder, der den schüchternen Sohn August darstellt. Beide haben hervorragend ihre Rollen spielten und verkörpert. Ebenso sind dieses Jahr 5 junge Statisten, Maria Zierer, Lena Dobler, Mathias Zierer, Hannah Schunk, Marie Moll und Niklas Eder neu in der Theatergruppe. Auf für die Souffleuse Christine Mrowczinski war die Premiere auch eine ganz persönliche Premiere beim Theaterverein Obing.
In alt bewährter weise sorgten Erika Oberleitner und Manuela Reichgruber für Masken und Frisuren. Für die Technik sind Niklas Eder und Quirin Lex verantwortlich. Das Bühnenbild wurde von Hans Eder, Christof Jost und Sebastian Zehentmaier geschaffen.
Beste Stimmung im Saal beim Gasthaus John und langer Applaus, Rosen auf der Bühne war das Danke der Zuschauer an die Darsteller die mit einem lustigen und gelungenen Theaterstück das Publikum einen Abend lang verzaubert haben.
-ekh
Etwas entsetzt was am Morgen nach der Dorffestparty alles auftaucht sind auch der Dorfpolizist Edgar (Karl Scherlin) und die Friseuse Gitti (Julia Dobler)
Die Grundschulrektorin und die Eheleute Huber erinnern sich langsam
Ein wenig ausgefroren taucht auch der schüchtere August nach der Partynacht wieder auf